OwnCloud: Eine Alternative zu Google-Diensten?
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Die Google-Dienste sind unglaublich praktisch: Dokumente, Mail, Kalender, Kontakte und vieles mehr gibt es gratis und mit nur einem Login. Dabei bleibt der Datenschutz allerdings auf der Strecke, da alle Ihre Daten auf Servern in den USA lagern und von Google und der NSA ausgewertet werden können. Ist OwnCloud aber nun eine gute Alternative zu den Google-Diensten?
Was ist OwnCloud eigentlich?
OwnCloud ist eine Cloud-Umgebung zum selbst-hosten, die von mehreren Nutzern gleichzeitig genutzt werden kann und unter anderem folgende Features bietet:
- Dateimanager (inkl. Upload- & Teilen-Funktionen)
- WebDav-Zugriff
- Kontakte (inkl. Synchronisation)
- Kalender (inkl. Synchronisation)
- Dokumente (ODT) gemeinsam bearbeiten
- RSS-Feed-Reader
- Lesezeichen-Manager
- Erweiterbar durch sogenannte Apps
Die Installation gestaltet sich sehr einfach: Den Web-Installer hochladen, im Browser aufrufen, Konto anlegen und OwnCloud ist bereit. Updates lassen sich ebenfalls mit nur einem Klick installieren (an Backups denken!).
Vergleich: OwnCloud vs Google-Dienst
Hier geht es nun um einen direkten Vergleich zwischen einem Google-Dienst und der entsprechenden OwnCloud-Funktion.
Dokumente vs Google Docs / Drive
Als Dateiablage und zum Teilen von Dateien ist OwnCloud zweifelsfrei geeignet. Der Upload von Dateien ist schnell und unkompliziert (auch per URL!) möglich und Dateien können sowohl mit anderen Nutzern der OwnCloud-Installation als auch mit jedem anderen Internet-Nutzer geteilt werden. Außerdem können alle Daten problemlos verschlüsselt werden, sodass auch der Server-Administrator (ohne Weiteres) keinen Zugriff auf Daten der Nutzer erhalten kann.
Mit Google Docs, bzw. dem Google Drive lassen sich Dokumente, Tabellen und Präsentationen gemeinsam erstellen und bearbeiten. OwnCloud lässt die (gemeinsame) Bearbeitung von Dokumenten jedoch aktuell nur in einem eher spärlich ausgestatteten Editor zu. Die wichtigsten Funktionen sind zwar vorhanden, dennoch ist dies (natürlich) kein Ersatz für eine vollständige Textverarbeitung wie LibreOffice oder Microsoft Office sie mitbringt.
OwnCloud lässt außerdem die Wiedergabe von Präsentationen zu, die mit impress.js erstellt wurden.
Kalender vs Google Kalender
Die Kalender-Applikationen sind nicht allzu verschieden: Es lassen sich mehrere Kalender mit unterschiedlichen Farben anlegen, die wiederum beliebig viele (sich wiederholende) Termine beinhalten können. Ein Umstieg ist hier sehr einfach: Bei Google den jeweiligen Kalender als iCal-Datei herunterladen, in der OwnCloud hochladen und in einen (neuen) Kalender importieren. Fertig.
Einzig die Synchonisation mit mehreren Geräten über CalDav ist problematisch: Während unter anderem das Lightning-Addon für den Thunderbird CalDav unterstützt, benötigen Android-Smartphones eine App wie diese, um die Synchonisation durchführen zu können. Dann jedoch können Sie praktisch jeden beliebigen Kalender aus dem Play Store nutzen.
Nachrichten vs Feed-Reader
Nachdem Google seinen Feed-Reader im Juli 2013 eingestellt hat, schossen die Alternativen nur so aus dem Boden. OwnClouds Feed-Reader ist in einer optionalen App verfügbar und bietet die grundlegensten Funktionen zum Lesen von RSS-Feeds an. Auch eine Android-App ist verfügbar.
Und was ist mit Google Mail? Oder XY?
Leider bietet OwnCloud (noch!) nicht für alle Google-Dienste ein Äquivalent an, was aber meiner Meinung nach auch gar nicht nötig ist. Ein Mail-Client wäre zwar schön, würde das gesamte Paket aber stark aufblähen.
Fazit
Statt dem Google-Kalender oder dem RSS-Reader “Feedly” nutze ich nun die entsprechenden OwnCloud-Funktionen - sowohl am PC wie auch am Smartphone. Ganz auf Google-Dienste zu verzichten kann ich mir aber nicht vorstellen, dafür ist beispielsweise Google-Mail einfach zu gut.