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Linux Mint wird oft als die beliebteste Linux-Distribution angepriesen und auch oft gelobt. Doch wo liegen die Unterschiede zwischen Linux Mint und der Basis Ubuntu? Und was sollte man bei einem Umstieg beachten? Das lesen Sie hier.

Vorgeschichte

Vor einigen Tagen wurde meine Ubuntu-Installation durch ein Recovery-Tool von Acer vollkommen zerstört, sodass ich um eine Neuinstallation des Betriebsystems nicht herumkam. Vor einiger Zeit hatte ich bereits von Linux Mint gehört und dieses auch einmal angetestet, sodass ich anstatt eines Ubuntu 12.10 die aktuelle Linux Mint Version 14 (Nadia) in der MATE Version installierte.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Ursprung und Pakete

Linux Mint ist gundsätzlich eine Ubuntu-Abwandlung (“Fork” genannt) und basiert daher in großen Teilen auf eben diesem. So liegt die größte Gemeinsamkeit der beiden Betriebssysteme in den Paketen, bzw. den Paketquellen: Während Ubuntu auf die Debian-Pakete zugreift, diese verändert und nutzt, verwendet Mint eigene Pakete sowie die Ubuntu-Pakete (somit auch die Debian-Pakete). Dabei werden grundsätzlich die Ubuntu-Pakete genutzt, wenn kein Paket aus der Mint-Quelle verfügbar ist. Somit sind beide Betriebssysteme meist auf dem gleichen Stand. Gleichzeitig sorgt dieser Umstand jedoch auch dafür, dass Mint-Versionen immer erst nach einer neuen Ubuntu-Version folgen (meist in 1 Monat Abstand).

Desktop-System

Den größten Unterschied findet man in der Auswahl des Desktops und der verwendeten Software: Während Ubuntu auf den “Unity”-Desktop setzt und diesen weiterentwickelt, besteht bei Mint die Auswahl zwischen der “MATE” und der “Cinnamon” Version. Dabei ist MATE ein eher sparsamer Desktop, während Cinnamon an den Windows Design angelehnt ist. Nachfolgend sehen Sie die Desktop-Systeme von Ubuntu (Unity) und Mint (MATE) im Vergleich:

Ubuntu Desktop
Mint Desktop

Wie Sie sehen, weicht Mint stark von dem dunklen Design Ubuntus ab und ähnelt daher mit dieser hellen und freundlichen Oberfläche eher einem Windows-Desktop als Ubuntu.

Software

Auch in der verfügbaren Software finden sich schnell Unterschiede: Trotz der gemeinsamen Basis finden sich nach der Installation bereits einige Codecs und Programme vorinstalliert auf der Festplatte, die man bei Ubuntu meist nachinstallieren müsste. Weiterhin haben die Mint-Entwickler viele Systemprogramme von Ubuntu umgeschrieben oder verändert, sodass sie stabiler und/oder schneller laufen als die Ubuntu-Versionen.

Installation

Die Installation geschieht mit dem aus Ubuntu bekannten Installer, der gewohnt einfach durch die Installation und Einstellungen führt. Durch alle bisher beschriebenen Änderungen der Software-Zusammenstellung ist das Installation-Image (die iso-Datei) knapp 900MB groß, was jedoch meist kein Problem darstellt.

Da Mint auf den aktuellen Ubuntu-Versionen aufbaut, wird jeden April (-> Mai) und Oktober (-> November) eine neue Mint-Version veröffentlicht. Hier gestaltet sich das Upgrade etwas umständlicher als bei Ubuntu: Anstatt einem Assistenten wird eine komplette Neuinstallation empfohlen. Dabei hilft das systemeigene Backup-Tool, welches vor einem Upgrade das Home-Verzeichnis und die Installierten Programme sichert und diese später auch wiederherstellen kann.

Backup

Fazit

Insgesamt gefällt mir Linux Mint sehr gut und ich bevorzuge es auch aktuell vor Ubuntu. Besonders der schlichte Desktop und die breite Software-Zusammenstellung auf Ubuntu-Basis hat es mir angetan. Somit kann ich allen Anwendern – sowohl Windows-Umsteigern als auch Ubuntu-Usern – ohne Kompromisse und uneingeschränkt empfehlen.